Aktuelle Herausforderungen in der Pflege
Um Sie an das Thema der Digitalisierung von Pflegefortbildungen heranzuführen, möchte ich Ihnen zunächst einen Einblick in die aktuellen, ganz allgemeinen, Herausforderungen im Pflegeumfeld geben. Der Pflegenotstand bedroht unser Gesundheitssystem und ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, die wir aktuell in Deutschland haben. Die Pflege wurde in den letzten Jahren vor allem durch Vernachlässigung und falsche politischen Entscheidungen in eine Krise versetzt. Die Corona Pandemie verschärft diese kritische Situation zusätzlich.
Derzeit fehlen einer Verdi Statistik zufolge rund 70.000 Pflegekräfte in Deutschland. Bis ins Jahr 2030 sollen es dieser Untersuchung nach sogar bis zu 300.000 Pflegekräfte sein.
Bestehendes Personal ist aufgrund der massiven Unterbesetzung extrem belastet. Der demografische Wandel und die moderne Medizin leisten ihren Beitrag dazu, dass die Anzahl an pflegebedürftigen Menschen in Deutschland auch in Zukunft wachsen wird.
Hohe Arbeitsbelastung, Stress oder Hektik führen in der Praxis vermehrt zu Pflege- und Behandlungsfehlern. Einer Untersuchung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) zufolge lag die Anzahl an Behandlungsfehlern mit teilweise schweren Folgen im Jahr 2018 bereits bei 14.133 Fällen.
Die Zeit für eine patientengerechte Versorgung ist bereits ein knappes Gut, wobei es zusätzlich auch jenseits der unmittelbaren Patientenversorgung eine Menge Aufgaben gibt.
Diese Situation löst bei Pflegekräften und Patienten oftmals Unsicherheit, Unzufriedenheit oder gar Angst aus. Vermehrt ist in der Praxis festzustellen, dass Pflegekräfte aufgrund von Erschöpfungszuständen oder Burn-Out ausfallen, was wiederum die Abwärtsspirale der Gesamtsituation befeuert.
Fort- und Weiterbildungssituation in der außerklinischen Intensivpflege (AIP)
Nachdem wir uns zunächst den allgemeinen Herausforderungen gewidmet haben, möchte ich nun den Fokus auf die Fort- und Weiterbildungssituation richten. Dabei werde ich mich im weiteren Verlauf auf das Umfeld der außerklinischen Intensivpflege (AIP) beziehen. In der außerklinischen Intensivpflege gibt es klare Vorgaben und auch einen gewissen Druck der Krankenkassen und des Gesetzgebers bezüglich Weiterbildung der Pflegekräfte.
Aufgrund der beschriebenen Herausforderungen lässt sich in der Praxis jedoch eine Vernachlässigung der Aufgaben abseits der unmittelbaren Patientenversorgung beobachten -vor allem im Bereich der Personalentwicklung bzw. in Bezug auf die Fort- und Weiterbildungen der Pflegekräfte.
Fehlende Fortbildungen sowie fehlende Kenntnisse zu aktuellen Therapieansätzen können dazu führen, dass pflegerische Maßnahmen nicht optimal durchgeführt werden, wodurch es zu Komplikationen kommen kann. Neben den Risiken für Leib und Leben der Patienten – welches oberste Priorität hat – entstehen natürlich auch wirtschaftliche Folgen, sofern Patienten beispielsweise nach Komplikationen aufwendig behandelt werden müssen.
In der Praxis lässt sich feststellen, dass diese Risiken und die Wissenslücken aufgrund fehlender Fortbildungen zu Frustration, Angst, Unsicherheit und Überforderung bei den Mitarbeitern führen.
Um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken, werden Pflegekräfte aus dem Ausland geworben. In der Praxis ist hier ein gewisser Aufholbedarf in puncto Wissensstand, Ausbildungsinhalte oder -schwerpunkte zu deutschen Pflegekräften festzustellen. Idealerweise lassen sich diese Defizite durch ein gutes Fort- und Weiterbildungsmanagement ausgleichen, in der Praxis passiert dies jedoch nicht – zumindest nicht in kurzer Zeit.
Für kleinere Pflegeeinrichtungen sind Fortbildungen oftmals auch aus finanzieller Sicht eine Herausforderung. Denn für Präsenzschulungen fallen nicht nur Kosten für Freistellung und Vertretung der Mitarbeiter, sondern auch Dozentenhonorar, ggf. Reisekosten, Verpflegung und Ähnliches an.
Vorteile durch Digitalisierung in der Pflege
Die Digitalisierung von Fortbildungen bringt einige positive Effekte für Pflegeeinrichtungen, Pflegekräfte und Patienten mit sich. Vor allem durch e-Learning kann die Digitalisierung von Fortbildungen sowohl auf die betriebswirtschaftliche als auch auf die fachliche Situation im Pflegedienst positiven Einfluss haben. Hier einige konkrete Beispiele:
- Kosten reduzieren: Sofern durch die Digitalisierung von Fortbildungen eine Reduktion von Präsenzschulungen erreicht werden kann, ergibt sich hier offensichtlich ein immenses Potential zur Kostensenkung. Denn Kosten für Anreise, Übernachtung, Verpflegung, Dozent oder gar Personalkosten für Freistellung und Vertretung können reduziert werden.
- Pflegekräfte entlasten: Digitale Lerninhalte bringen den Vorteil mit sich, dass sie jederzeit und von überall konsumierbar sind. Der Zeitaufwand für die eLearning Schulungen kann flexibel nach den eigenen Bedürfnissen eingeteilt werden. Durch die Reduktion von Präsenzschulungen entsteht außerdem eine Wege- und Zeitersparnis, welche den Zeitaufwand für die Mitarbeiter reduziert. Es bleibt somit mehr Zeit für die Patientenversorgung.
- Motivation steigern: Die Transparenz, welche durch Digitalisierung und eLearning entsteht, ist riesig. Führungskräfte haben jederzeit den vollen Überblick über den Lernfortschritt der Mitarbeiter. Richtig eingesetzt, kann dies ein spannendes Instrument der Mitarbeiterführung sein, um beispielsweise Lob oder Ansporn zu platzieren.
- Pflegequalität steigern: Durch den dauerhaften Zugriff auf Lerninhalte, Videos, Anweisungen, Tipps und Tricks ist es möglich, die Pflegequalität Stück für Stück zu verbessern.
- Arbeitgeberattraktivität steigern: Auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt ist ein zusätzliches Lernangebot, über welches sich Mitarbeiter regelmäßig und selbstständig Fortbilden können, möglicherweise eine einfache Strategie, um das Image und die Wahrnehmung der Einrichtung am Arbeitsmarkt aufzuwerten.
Betriebswirtschaftliche Auswirkung
Richtig eingesetzt kann ein eLearning System direkte monetäre Effekte erzielen, nebenbei aber auch dabei behilflich sein, die Prozesse des Fortbildungsmanagements effizienter zu gestalten.
Folgende Beispielberechnung bzgl. der Rendite eines eLearning Systems soll veranschaulichen welches Potential dahinter steckt. Die Annahmen basieren auf unserem eLearning Angebot (www.digital-identity.cc).
Zur Veranschaulichung werden wir eine Beispielrechnung für einen fiktiven außerklinischen Intensivpflegedienst durchführen. Dieser beschäftigt 30 Pflegekräfte und möchte seine Mitarbeiter je 20 Stunden jährlich schulen.
Kosten für ein eLearning System:
Auf Basis unseres Angebotes werden in dieser Beispielrechnung Kosten für ein digitales Schulungssystem von ca. 84€ pro Mitarbeiter und Jahr zugrunde gelegt. Die Kosten für das eLearning Angebot sind hierbei unabhängig von der Anzahl der absolvierten Schulungen. Dadurch kann ein Mitarbeiter so viele Schulungen absolvieren, wie er möchte.
Kosten für Präsenzunterricht:
Auf Basis eines durchschnittlichen Stundenlohns für Pflegekräfte sowie einem durchschnittlichen Dozentenhonorar werden in dieser Beispielrechnung Kosten von ca. 55€ pro Stunde Präsenzschulung pro Mitarbeiter angesetzt. Kosten wie ggf. Raummiete, Verpflegung oder Reisekosten werden der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.
Im direkten Vergleich:
20 Stunden Präsenzunterricht | eLearning | |
---|---|---|
Kosten pro Mitarbeiter | 20h x 55€ = 1.100€ | Jahreslizenz Flatrate 84€ |
Kosten für 30 Mitarbeiter | 30MA x 1.100€ = 33.000€ | 30 MA x 84€ = 2.520€ |
Stellt man nun die beiden Kostensätze gegenüber, wird schnell deutlich, dass der fiktive Pflegedienst in diesem Beispiel 30.480€ einsparen kann. In anderen Worten: schafft man es, lediglich ca. 1,5 Stunden Präsenzunterricht pro Mitarbeiter jährlich zu reduzieren, kann ein eLearning System bereits durch diese Einsparungen finanziert werden. Jede weitere Reduktion von Präsenzschulungen hat demnach direktes Kosteneinsparungspotential und alle weiteren oben aufgezählten positiven Effekte sind inklusive.
Fazit
Zum Abschluss möchte ich Sie ermutigen und Ihnen mitgeben, dass die Einführung eines eLearning Systems ohne großes Projekt oder Aufwand möglich ist.
Oftmals schrecken Pflegeeinrichtungen vor neuen Projekten zurück, weil sie meist im Brandlöschmodus sind und die „Hütte“ brennt. Es wird ständig von einem Notfall zum nächsten gehetzt, ohne dabei die Ursachen der Probleme nachhaltig zu lösen.
Modernste Cloud Technologie macht jedoch genau das möglich. Nämlich das Einführen eines Systems ohne Aufwand, ohne Installation auf eigenen Servern oder Betrieb der Software. Bleiben wir bei der eLearning Lösung „Digital Medical Academy“: hier beschränkt sich der Zeitaufwand bei der Einführung auf ca. vier bis fünf Stunden Einweisung in das System, alles Weitere wird dem Dienst abgenommen und erfolgt im Hintergrund. Gleichzeitig ist das eLearning System so flexibel, dass z.B. durch monatliche Kündigungsfristen auch jegliches finanzielle Risiko ausgeschlossen wird. Es kann sich also auf das Wichtigste konzentriert werden, nämlich darauf, keinen Mitarbeiter auf der Strecke zu lassen und jeden abzuholen. Jedes System ist nämlich nur so gut, wie es auch genutzt und gelebt wird.
Ich hoffe wir konnten Ihnen unser Angebot und die damit einhergehenden Möglichkeiten und Ersparnisse näher bringen. Sollte Sie immer noch nicht überzeugt sein, bieten wir Teile unserer Kurse auch kostenlos zum ausprobieren an.
Geschrieben von:
Andreas Depner