Pflegekräfte, die ihre Tätigkeit in der außerklinischen Intensivpflege beginnen und keinerlei Erfahrung oder Vorwissen zum Thema Intensivpflege haben, sind in der Regel mit der neuen Situation überfordert. Zudem erschweren Bedingungen wie Sprachbarrieren, kurze Einarbeitungszeiten und Personalmangel die Festigung von notwendigem Wissen für den Intensivpflegebereich. In vielen Fällen mangelt es außerdem an internem Know-How der einzelnen Mitarbeiter bezüglich spezieller Tätigkeiten. Diese beginnende Qualifizierungsdefizite können nachträglich nur schwer bzw. mit sehr hohem Aufwand ausgeglichen werden. Oft führt die geschilderte Situation dazu, dass Mitarbeiter aufgrund der entstehenden Unzufriedenheit und Unsicherheit vermehrt erkranken oder den Arbeitsplatz sogar schnell wieder verlassen. Dies erhöht nicht nur die Fluktuationsrate, sondern verstärkt auch die internen Qualitätsdefizite. Im Bereich der Patientenversorgung führen Qualifikationsdefizite oftmals zu Notfallsituationen, vermehrten Einweisungen ins Krankenhaus und sogar zu Kündigungen der Versorgung, da der Patient und seine Angehörigen sensibel dafür sind, wie und in welcher Qualität die Versorgung stattfindet.

Diesen Szenarien kannst Du entgegenwirken, indem Du ein Konzept zur Einarbeitung Deiner Mitarbeiter entwickelst. Wichtig ist dabei, die Grundlagen der Intensivpflege leicht verständlich und nicht überfordernd an neue Mitarbeiter weiterzugeben. In der Praxis zeigt sich, dass es bereits genügt, zu Beginn die wichtigsten Themen zu schulen. Dies gibt den Mitarbeitern Sicherheit und führt gleichzeitig zu einer deutlich qualitativeren pflegerischen Versorgung der Patienten. In diesem Beitrag erläutere ich Dir daher die für relevantesten Themen für die Einarbeitung in einem Intensivpflegedienst.

Grundlagen der Beatmung

Bei den Grundlagen der Beatmung geht es um die Anatomie und Physiologie der Atmung und spezielle Mechanismen der Beatmung. Hier soll dem neuen Mitarbeiter klar werden, wie die normale Atmung funktioniert, wie er respiratorische Störungen erkennen kann und was dann eine Beatmung macht. Nur mit dem notwendigen Hintergrundwissen wie etwas „normal“ funktioniert, kann man pathophysiologische Prozesse erkennen. Hier bieten wir zum Thema Beatmung außerdem speziellere Themen wie z.B. „Blutgasanalyse“ und „Sauerstoffbindungskurve“ an. Atmung und Beatmung sind das ABC der Einarbeitung in der außerklinischen Intensivpflege und dürfen keinesfalls fehlen.

Umgang mit Trachealkanülen und Tracheostoma

Beim Trachealkanülenmanagement geht es um Wissen zu den Anlageformen des Tracheostomas und um dessen Pflege. Außerdem sollte der Mitarbeiter die gängigsten Trachealkanülen mit ihren jeweiligen Besonderheiten kennen (z.B. ein- zwei-teilige Trachealkanülen, starre und flexible, mit subglottischer Absaugung, den verschiedenen Cuffs und Modellen, Besonderheiten bei Sprechkanülen uvw.). In der Praxis ist der Trachealkanülenwechsel ein sehr wichtiger Bestandteil der Einarbeitung und sollte in jedem Fall sicher beherrscht werden. In verschiedenen Kursen zum Trachealkanülenmanagement wie z.B. Tracheostomapflege, Trachealkanülenwechsel, Cuffdruck & Entblockung & Trachealkanülen zeigen wir das jeweilige Vorgehen praxisnah anhand von Videos, welche mit und am Patienten gedreht wurden, sowie in den vorherrschenden Räumlichkeiten und mit den vorhandenen Materialien.

Grundlagen im Umgang mit Beatmungsgeräten und deren spezielle Einstellungen/Funktionen

Beatmungsgeräte sind oftmals sehr komplex, jedoch sind sie elementarer Bestandteil der außerklinischen Intensivpflege. Sollte ein Patient beatmet sein, muss ein neuer Mitarbeiter schnell Aufbau, Parameter, Werte, Einstellungen und Modi kennen. Um auf Veränderungen adäquat reagieren zu können, ist es unabdingbar dieses Wissen zu vermitteln. Oft benötigt es mehrere Wiederholungen, um ein solch komplexes Feld zu verstehen. In den Kursen „Vivo 50, Vivo 55, Astral 100, Astral 150, Ventilogic LS“ und weiteren Beatmungsgeräten erklären wir die komplexen Zusammenhänge der Beatmung detailliert und in einfachen Worten.

Krankenbeobachtung und Überwachungsschwerpunkte

Der Name sagt es bereits: „Intensivpflege“ bedeutet, dass Patienten eine intensive Betreuung benötigen. Sie sind oft multimorbide, d.h. mehrere Organe sind beschädigt bzw. betroffen. Außerdem sind Patienten in der außerklinischen Intensivpflege oft schwer krank, d.h. jede noch so kleine Veränderung kann lebensbedrohlich sein. Daher benötigen Mitarbeiter in diesem Bereich spezielles Wissen zur Krankenbeobachtung und sollten sich mit der Überwachung des Allgemeinzustandes aber auch mit den Gerätschaften auskennen. Im Kurs „Platz- und Patientencheck“ werden anhand des ABC Schemas, nach dem Prinzip einer Checkliste, alle nötigen Kontrollen und Beobachtungen durchgegangen. Hier geben wir den Mitarbeitern eine systematische Checkliste an die Hand, um sich zu Beginn der Versorgung versichern zu können, alles Wichtige im Blick zu haben.

Verhalten in Notfallsituationen

Immer wieder treten Notfallsituationen ein, welche einer schnellen und korrekten Handlung bedürfen. In einer solchen Situation spielt Stress und Angst eine große Rolle. Hier ist es elementar wichtig, den Mitarbeitern in regelmäßigen Schulungen mögliche Notfallsituationen und richtige Handlungen zu vermitteln, um in diesen Ausnahmesituationen ein gewisses Maß an Routine zu erlangen. Im Kurs „Basic Life support“ und „Advanced Life Support“ gibt es Algorithmen, die es einem trotz Tunnelblick ermöglichen, folgerichtige Abläufe einzuleiten.

Fazit

Wer gut eingearbeitet wird, genug Zeit hat die Themen in seinem eigenen Tempo zu verinnerlichen, ohne durch schlechte Rahmenbedingungen wie Personalmangel, Zeitmangel, fehlendes internes Know-How o.ä. gebremst zu werden, wird ein zufriedener Mitarbeiter, der im Unternehmen verbleibt und auch eine qualitative Versorgung der Klienten und Patienten gewährleisten kann. Eine gute Einarbeitung ist außerdem elementarer Bestandteil des internen Qualitätsmanagements und ist als Pflicht eines jeden Intensivpflegedienstes zu verstehen. Denn es darf auch nicht vernachlässigt werden, dass im Rahmen des IPREG die gute Qualifizierung der Mitarbeiter auch für die Prüfstellen eine immer größere Rolle spielt.

Mit der „Digital Medical Academy“ biete wir eine optimale Lösung zur bedarfsgerechten Fortbildung von Pflegekräften in der außerklinischen Intensivpflege. Unser Kursportfolio mit über 35 Kursen, die speziell auf die Bedürfnisse der Intensivpflege ausgerichtet sind, ermöglicht jederzeit ein perfektes Tool zur Qualifizierung der Mitarbeiter. Du kannst unsere Lösung kostenlos und unverbindlich testen. Solltest Du nicht zufrieden sein, entstehen Dir keine weiteren Kosten.

Wir wünschen Dir viel Spaß & Erfolg!

Dein Team von Digital Identity

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Geschrieben von:

Leon Kupper

Co-Founder Digital Identity